Wiedervereinigung ist das Stichwort zum 3. Oktober. Zugegeben, ich habe den „Tag der deutschen Einheit“ sehr großzügig interpretiert, aber immerhin ist mir zu Anfang Oktober ebenfalls die Zusammenführung von Ost und West bzw. links und rechts gelungen und ich konnte beide Mauersegmente über dem großen Findling zusammenführen.
Doch zunächst einmal der Reihe nach. Bisher konnte ich in den Fundamenten und den unteren Steinreihen die großen Mauersteine verbauen, die ich beim Abbruch separat vor der Mauer abgelegt hatte. Alle anderen Abbruchsteine landeten auf einem großen Haufen auf der Nachbarterrasse. Hierin einen passenden Stein zu finden ist mühsam. Nachdem auf der Mauerterrasse nun wieder etwas Platz vorhanden ist, habe ich die Mauersteine sortiert und so platziert, dass ich die jeweilige Form recht schnell überblicken kann. Kriterium der Sortierung ist die Dicke der Steine, jeweils mit 2cm Unterschied. Dies beschleunigt die Suche nach einem passenden Stein erheblich. Und somit ist der linke Teil der Mauer dann ebenfalls auf die Höhe des großen Findlings aufgemauert und erstmals kann eine Richtschnur über die komplette Breite der Terrasse gespannt werden.
Damit steht dem Zusammenwachsen beider Mauersegmente nichts mehr im Weg. Besonderer Betrachtung bedürfen aber noch die beiden Übergänge der Mauer zum Findling. Das ist auf der rechten Mauerseite weniger kritisch, da der Findling schräg abfällt und die Mauer darauf quasi hochwachsen kann. Etwas anders sieht es auf der linken Seite aus. Da haben wir eine senkrechte Fuge von ca. 50cm zwischen Mauer und Findling. Deshalb habe ich mir einen der großen Steine reserviert, damit dieser den Spalt überbrückt und durch sein Gewicht genügend Druck auf Mauer und Findling bringt und somit zusätzlich zur dauerhaften Stabilität beiträgt. Zudem ragt er tief in den Berg hinein und erfüllt somit die Rolle eines „Binders“. So nennt man die Mauersteine, die nicht nur der Verblendung und Optik dienen, sondern die durch ihre Tiefe eine Verzahnung mit der Hintermauerung und dem Erdreich herstellen. Aus diesem Grund schließe ich auch die rechte Mauerseite mit einem Binder auf dem Findling an. Die Lücke zwischen den Bindern ist schnell mit weiteren Mauersteinen geschlossen.
Die verbliebenen größeren Quadersteine setze ich nun an der Ecke auf, deren Stabilität mein besonderes Augenmerk bei der Wahl der geeigneten Mauersteine gilt. Zurück bleiben nun nur noch Flächensteine, sprich waagerechte Platten unterschiedlicher Stärke, die in der Mauerfront verbaut werden. Damit bringe ich die Mauer auf beiden Seiten nun noch auf eine einheitliche Höhe, womit aus meiner Sicht mit der Übermauerung des großen Findlings und der einhergehenden Wiedervereinigung beider Mauersegmente ein weiterer Meilenstein auf der Baustelle erreicht ist.