Die zweite Oktoberhälfte hat es mir nicht leicht gemacht. Zu regnerisch war das Wetter und kein Vergleich zum goldenen Herbst im vergangenen Jahr. Deshalb galt es, jede freie, trockene Minute zu nutzen, um an der Mauer weiter zu arbeiten. Und so gab es eine exakte Punktlandung mit der Fertigstellung dieser Trockenmauer.
Im ersten Schritt habe ich die Höhe der Mauerecke an der Treppe eingemessen und die Mauersteine gesetzt. Die geeigneten Steine waren zuvor schon beiseite gelegt worden. Danach erfolgte der seitliche Aufbau entlang der Treppe. Auch hier musste ich zunächst alles abtragen und einen stabilen Unterbau einbringen. Relativ zügig kam ich dann auf das Geländeniveau, sodass jetzt nur noch die Lücke in der rechten Mauerfront zu schließen war. Allerdings wurden auch die brauchbaren Mauersteine zunehmend knapp. Deshalb reservierte ich mir zunächst noch geeignete Kronensteine, um eine stabile und auch optisch ansehnliche Oberkante der Mauer sicherzustellen. Vermehrt kamen nun Bruchplatten anstatt Quadersteinen zum Einsatz. Dies erhöht den Aufwand beim Aufmauern, da durch das geringere Eigengewicht wesentlich mehr Zeit für die Verkeilung und die Hintermauerung der Steine erforderlich ist. Aufgrund deren Unförmigkeit musste ich deutlich mehr zuhauen als zuvor, aber Schritt für Schritt ergab sich dann doch ein schlüssiges Bild. Und dank der reservierten Steine kam auch die Mauerkrone noch zu einem ansprechenden Abschluss.
Rückblickend noch einige statistischen Daten für den Bau dieser Trockenmauer:
Sichtbare Mauerfläche 9.66 m²
Bewegtes Steinmaterial ca. 9 Tonnen
Größte Einzelsteine ca. 680 und 280kg
Arbeitszeit ca. 22 Stunden zur Vorbereitung (Rodung)
Arbeitszeit ca. 88 Stunden für den Mauerbau
Für den Bau der Mauer wurden ausschließlich Steine der abgebrochenen Mauer bzw. Reststeine von vorherigen Projekten verwendet. Ersatzsteine mussten glücklicherweise nicht herangekarrt und hochgeschleppt werden.
Damit sind die großen Mauerprojekte erst einmal abgeschlossen. Sämtliche Terrassen, die mit Reben bepflanzt sind, weisen eine stabile Trockenmauer auf. Die ein oder andere Stelle muss zwar noch ausgebessert werden, aber ein Aufbau über die gesamte Breite steht aktuell nicht mehr an.