Geheimversteck
Mühsam ist das Abgraben des Erdreiches schon. Teils aufgrund der Menge des Materials, das geschaufelt werden muß, insbesondere aber wegen der vielen Steine, die hinter der Blendmauer im Erdreich liegen. Zum Teil handelt es sich um Geröll der Hintermauerung, das sehr stark mit Erdreich durchsetzt ist. Deshalb kann man die Hintermauerung nicht einfach abtragen. Also heißt es, weitergraben, bis man auf den nächsten Stein stößt. Und das passiert sehr häufig. Meist handelt es sich um handgroße oder wesentlich kleinere Exemplare, die leicht aus der Erde herausgehebelt werden können. Manchmal sind aber auch etwas größere Kaliber vergraben. Oftmals schaut nur eine Kante aus dem Erdreich und man kann noch nicht erahnen, wie groß der Aufwand wird, den Stein zu bergen. In solchen Momenten wünscht man sich dann doch einen kleinen Hydraulik-Bagger auf der Baustelle, um die Arbeiten zu beschleunigen. Im vorliegenden Fall hat es mich knapp eine halbe Stunde gekostet, diesen Stein freizulegen. Dafür habe ich einen neuen Mauerstein in diesem Geheimversteck gefunden, der beim Wiederaufbau selbstverständlich zum Einsatz kommt.
Blinde Zerstörungswut
Zugegeben, böse Absicht kann man nicht unterstellen. Aber selten wurde mir so drastisch vor Augen geführt, wie zerstörerisch das Wurzelwerk eines Baumes für Trockenmauern sein kann. Beim Abbruch der Mauer bin ich ja schon auf diverse Wurzelfragmente gestoßen. Aber das weitere Abgraben hat dann diese Wurzel einer Fichte in ca. 6 Meter Entfernung freigelegt. Mit knapp 10 Zentimeter Durchmesser erreicht die Hauptwurzel gut die Stärke eines Unterarmes. Mann kann deutlich erkennen, wie die Wurzel im Laufe der Jahrzehnte die Mauer mehr und mehr nach vorne gedrückt hat. Um die Stabilität und Versorgung des Baumes nicht zu gefährden, habe ich nur die Verzweigungen gekappt, die direkt in das Mauerwerk hinein gewachsen sind. Die Stränge, die direkt in den Hang wachsen, blieben unversehrt.