Mann gegen Stein …

Mann gegen Stein …

… oder: Wie bändige ich 150 Kilogramm.

Die Statik einer Trockenmauer spielt bei deren Aufbau eine zentrale Rolle. Schließlich soll sie ja für viele Jahrzehnte (oder gar Jahrhunderte?) stehen. Bei einer normalen Trockenmauer wird die Stabilität durch den Versatz der einzelnen Mauersteine erreicht, die eine Verzahnung bilden. Bei dieser Mauer hier haben wir allerdings die Einbindung der großen Ankersteine gesondert zu berücksichtigen, da die kleineren Mauersteine seitlich nur angelehnt sind. Im Idealfall gelingt es, einen großen Mauerstein quasi als „Brücke“ über die Ankersteine zu legen, um den Druck der Mauer von oben optimal zu verteilen.

Die dafür geeigneten Steine habe erfahrungsgemäß den Nachteil, ein hohes Gewicht aufzuweisen. Im vorliegenden Fall sind das ca. 150 Kilogramm. Aber mit einigen Kniffen läßt sich auch dies bewältigen. Einen Helfer hatte ich gerade leider nicht zur Hand. Nachdem die Auflage für diesen speziellen Mauerstein bereitet war, wurde der Stein hochkant zur Mauer geruckelt und ganz grob an der Zielposition an die Mauer gelehnt. Über die Mauerkante habe ich den Stein dann von einer Seite hochgewuchtet. Dadurch war das Gewicht in etwa halbiert. Der geneigte Leser sehe mir bitte nach, daß ich in dieser Phase nicht auch noch Selfies geschossen habe. Mit dem vollen Gewicht nun auf den unteren Steinen ist eine weitere Positionierung natürlich nicht mehr möglich. Aber an dieser Stelle half die Trickkiste der alten Ägypter weiter. Zunächst den Stein jeweils von einer Seite mit dem Hebeleisen angehoben und einen Holzstiel unterlegt. Damit ließ sich der Stein wunderbar horizontal auf die optimale Überdeckung positionieren. Nach dem gleichen Prinzip wurde auch die Tiefe angepasst, sodaß der Stein letztendlich auch in der Mauerflucht lagt. Ein Resultat, das sich sehen lassen kann und der Mauer sicherlich weitreichende Stabilität verleiht.

 

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