Nein, 100 Jahre hat meine Baustelle nicht geschlafen, sondern nur drei. Aber das Resultat dieser Zeit war durchaus vergleichbar mit dem Märchen. Bereits im Spätjahr 2019 sollte die sanierte Mauer stehen. Doch manchmal nimmt das Leben unvorhergesehene Wendungen. Sowohl beruflich als auch privat waren in den vergangenen drei Jahren wichtigere Dinge angestanden und meine Baustelle lag erstmal auf Eis. Und so kam es, dass, wie im Märchen, die Abbruchstelle wieder vollständig überwucherte, mit dornigen Brombeeren und Efeu. Fast hat es wieder ausgesehen wie zu Beginn der Arbeiten. Und auf der Nachbarterrasse war der Zustand noch schlimmer, da kam noch Sturmbruch hinzu und umgeknickte Bäume komplettierten das Chaos.
In diesem Jahr kann ich den Fokus nun endlich wieder auf die Wiederherstellung dieser Trockenmauer setzen. Den Förderantrag zur Unterstützung durch die Stadt Ettlingen habe ich ebenfalls erneut eingereicht, nachdem der vorhergehende aus dem Jahr 2019 wegen nicht erfolgter Durchführung storniert wurde. Und so stand zunächst erst einmal wieder die Rodung der Baustelle und der Nachbarterrasse an. Zum Glück waren die neuen Wurzeln in diesen drei Jahren nicht so stark ausgeprägt und die Arbeit war zwar lästig, ging aber doch recht flott von der Hand. Natürlich hatte auch der Regen in den drei Jahren jede Mange Erdreich heruntergespült und deshalb mussten auch die verbliebene Reste der Mauer erst einmal freigegraben werden. Und so nach und nach kamen meine beiden Problemkinder wieder an das Tageslicht. Ein Findling, der bereits heruntergebrochen war und ein zweiter, der noch schräg in der Mauer hing. Letzteren möchte ich unbedingt auf der aktuellen Höhe halten, damit ich ihn nicht neu hochsetzen muss. Ein wahres Déjà-vu, denn ich meine, ähnliche Überlegungen bereits vor drei Jahren in meinem letzten Beitrag angestrengt zu haben. Also wird nun ganz vorsichtig um den Stein herum gegraben.