Bei Begutachtung des Zustandes des nun freigelegten Fundamentes wird klar, dass hier in größerem Stil ausgebessert werden muss. Hierfür wurden mehrere Arbeitsfelder identifiziert. Zunächst einmal muß ich noch ein Stück der Mauer zur Terrasse des Nachbarn abtragen, damit der darunterliegende Fundamentstein in Position gebracht und ein vernünftiger Maueranschluss hergestellt werden kann. Anschließend sind sämtliche Fundamentsteine sowohl vertikal als auch in gerader Flucht auszurichten und Lücken im Fundament zu ergänzen.
Der erste Arbeitsschritt besteht darin, die Mauer zur Nachbarterrasse noch in einer Breite von einem halben Meter abzutragen. Dies wird erforderlich, da sowohl der Fundamentstein als auch der unterste Mauerstein in diesem Bereich zu weit aus der Mauer herausragt und somit kein stabiler Maueranschluss realisierbar ist. Also auch noch einmal zur Schaufel greifen, um den erweiterten Arbeitsbereich freizulegen. Anschließend erfolgt die Ausrichtung der Fundamentsteine. Ich beginne mit dem größten Stein, der ca. 250kg auf die Waage bringen dürfte. Nachdem dieser ringsherum freigegraben ist, lässt er sich mit der Hebelstange leicht in eine vertikale Position bringen. Die Richtschnur zeigt allerdings ganz schnell, dass die Mauerflucht weiter vorne verläuft. Deshalb ist der Boden noch weiter abzutragen, damit der notdürftig fixierte Fundamentstein weiter nach vorne gerückt werden kann. Abwechselnd rechts und links wird er so stückweise an die richtige Position geruckelt. Der gleiche Vorgang wiederholt sich nun für die restlichen Fundamentsteine. Die Lücke wird natürlich ergänzt, so dass das Fundament nun eine Linie in der Mauerflucht bildet. Sämtliche Fundamentsteine werden dann ringsherum verkeilt, damit diese stabil im Boden sitzen und sich nicht mehr groß bewegen können. Danach kann die Vorderkante mit Erdreich wieder angefüllt werden.
Damit wächst die neue Trockenmauer endlich aus der Erde heraus und die konstruktive Phase beginnt. Zunächst werden die Fundamentsteine hintermauert. Dies erfolgt mit Bruchsteinen, die nicht mehr für den Mauerbau verwendet werden können bzw. die ich beim Abbruch aus der Erde herausgelesen habe. Dabei ist es wichtig, dass diese Steine nicht einfach hinter das Sichtmauerwerk gekippt werden, sondern sie sind einzeln zu setzen und zu verkeilen. Nur so kann die Hintermauerung Druck vom Hang aufnehmen und das vordere Mauerwerk entlasten. Dies erst garantiert eine stabile Trockenmauer. Der spezielle Gummihammer ist hierfür ein recht hilfreiches Werkzeug. Profis setzen die Hintermauerung in Bögen, um noch mehr Druck aufnehmen zu können, aber das gibt das verfügbare Steinmaterial leider nicht her. Aber ich denke, ich habe einen recht akzeptablen Kompromiss gefunden.
Auf diesem Fundament kann nun die erste Steinreihe der Trockenmauer gesetzt werden, maßgeblich um die unterschiedlichen Höhen der Fundamentsteine auszugleichen. Um wirklich eine horizontale Linie zu erreichen, sind allerdings noch einige weitere Reihen zum Ausgleich erforderlich. Nach der Hintermauerung der erste Steinreihe ergibt sich nun eine stabile Basis für den weitern Aufbau der Trockenmauer.