Es wird Zeit, sich wieder der linken Seite der Mauer zuzuwenden. Nachdem die meisten großen und unförmigen Steine auf dem Ankerstein verbaut wurden, kann nun auf der anderen Seite lagenweise weitergemauert werden. Das ist zunächst eine ganz entspannte Tätigkeit, zumindest was das Gewicht und die Handhabbarkeit der einzelnen Mauersteine angeht. Aber es ist andererseits eine wahre Fleißarbeit, da der Zeitaufwand pro Stein um ein vielfaches höher ist als bei den großen Brocken. Letztere liegen allein schon durch ihr Gewicht satt auf der Mauer auf und müssen gegebenenfalls noch etwas unterfüttert werden, damit sie gerade liegen. Unebenheiten werden durch Gewicht und Größe leicht weggesteckt.
Anders sieht es bei den dünneren Lagen aus. Zunächst werden aufgrund der Größe mehr Steine benötigt. Und da es sich nicht um gesägten Steine sondern um Natursteine handelt, sind die Flächen nicht plan, sondern variieren in der Stärke. Durch das geringe Gewicht liegen sie auch nicht satt auf der darunterliegenden Ebene. Dies bedeutet erhöhten Aufwand bei der Ausrichtung, Unterfütterung, Verkeilung und Hintermauerung. Denn auch die kleineren Mauersteine dürfen nicht wackeln, um den darüberliegenden Ebenen eine stabile Auflage zu bieten. Geduld ist also gefragt, wie bei einem Puzzle. Viele Steine werden getestet, wieder verworfen, an anderer Stelle aufgelegt. Passt das Bild und ist die Überdeckung akzeptabel, werden die Steine unterfüttert und verkeilt. Aber Lage um Lage wächst die Mauer nach oben. Und mit der Hintermauerung ergibt es dann letztendlich doch ein Bild. Auch wenn die Bruchsteine für die Hintermauerung inzwischen drastisch abgenommen haben.