Ungeschminkte Wahrheit

Ungeschminkte Wahrheit

Das Roden der Nachbarterrasse hat dann doch fast zwei Wochen in Anspruch genommen. Überwiegend Brombeeren, Waldreben und Efeu hatten sich dort mächtig breit gemacht. Da ich den Arbeitsraum über mehrere Monate nutzen möchte, muss das Roden gründlich erfolgen, damit nicht in wenigen Wochen meine Steine auf dem Boden wieder überwuchert sind. Deshalb habe ich, wo immer möglich, die Wurzeln mit aus dem Boden geschnitten. Dabei Zutage getreten sind auch zwei Leitern, ein Spaten und eine Schaufel.

Mittlerweile haben sich Brombeeren und Efeu im Frühjahr auch wieder über die marode Mauer verbreitet. Auch dieser Grünbewuchs muss vor dem Abbruch entfernt werden. Dabei darf man nicht zu beherzt zugreifen, denn die Mauer ist hochgradig instabil und kommt leicht ins Rutschen, wenn man Wurzeln herauszieht. Die Gefahr ist groß, dass dabei die Reben, die direkt vor der Mauer sitzen, beschädigt oder gar unter Steinen begraben werden. Ganz zu schweigen von meinen Füßen, denen ich diese Erfahrung doch lieber vorenthalten möchte.

Aber auch diese Arbeit lief glimpflich ab, nur ein paar wenige kleine Steine sind aus der Mauer gefallen. Diese gibt nun ungeschminkten Einblick in den tatsächlichen Zustand. Mir ist absolut noch schleierhaft, wo die Fundamentlinie laufen soll und auch die frühere Ecke zur Treppe lässt sich nicht mehr erahnen. Ich befürchte umfangreichere Erdarbeiten, bevor die Mauersteine wieder aufgeschichtet werden können. Doch im nächsten Schritt werden nun erst noch alle Mauersteine abgetragen. Der 15. Mai naht, und bis dahin muss die Mauer abgebrochen sein, damit sie nicht als Brutstätte für Eidechsen während der Arbeiten genutzt werden kann. Diese Regelung ist eine Maßnahme zum Naturschutz und Bestandteil der Förderrichtlinie.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert