Das Ende der Geschichte

Das Ende der Geschichte

Nach all den Grabungen bleibt es schleierhaft, welche Konstruktionsprinzipien der Mauer zugrunde lagen. Eine klare Kontur ist nicht erkennbar, viele Steine liegen schräg nach vorne, so als ob sie abgestürzt wären. Ein Hinweis auf einen stabilen Verbund findet sich nicht. Und die beiden großen Findlinge scheinen weder in Form, noch in Position in eine Mauer zu passen. Eine vage Hoffnung bleibt, dass unter der untersten Steinreihe sich vielleicht doch noch vergrabene Fundamentsteine finden.

Doch mit dem Abräumen der untersten Steinreihe wir die Befürchtung zur Gewissheit. Darunter findet sich nur gewachsener Boden. Vielleicht war die Mauer schon einmal eingestürzt und die Steine wurden unter Zeitdruck schnell auf dem Boden aufgeschichtet. Das würde auch den maroden Zustand erklären. Bei all den Mauern, die ich bisher gesetzt habe, ist diese ein Novum. Im Prinzip ist dies das Ende der Geschichte um diese Mauer. Oder zumindest das Ende der Mär, dass jede halbwegs stabile Trockenmauer auf einem geeigneten Fundament gegründet ist. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich diese Mauer in den zwanzig Jahre, in denen ich das Grundstück besitze, nur als Geröllhalde kenne.

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